Gastgeberin Jacquemin überrascht dabei immer mit jeweils wechselnden Gastkünstlerinnen und -künstlern, zur diesjährigen 14. Ausgabe des Kulturevents im Ländchen mit der Künstlergruppe „Azzurri“.
Lust auf Farbe und Lustiges im Atelier MOJA
In der großen Scheune zeigten drei Künstlerinnen der Azzurri-Gruppe ihre Arbeiten.
Gabi Boesl-Didion zeigte ein in leuchtenden Blau- und Rottönen gehaltenes Werk, „Menschen“.
Marcela Beran überzeugte mit ihren großformatigen Acrylbildern, wie einer „Herbstlandschaft“ und „Las Salinas de San Miguel“. In dem Werk „Die Ernte“, bei dem Beran ein altes Kinderfoto als Vorlage gedient hat, ging die moderne künstlerische Interpretation einen interessanten Austausch mit dem 60er-Jahre-Stil des alten Fotos ein.
Claudia Marx, die Dritte in der Scheune, begeisterte ebenfalls mit Großformatigem. Sie hatte sowohl abstrakte Bilder, „Aus der Tiefe empor“ und „In der Tiefe“, wie auch eines, „Im Hochofen“, das eine Industrieszene zeigte, mitgebracht. Und Lustiges. Draußen, auf Staffeleien, präsentierte sie kleine witzige Arbeiten, bei denen sie selbst die Passepartouts kreativ mit dem Bild verwoben hatte.
Im schönen Fachwerkhaus stellte Kirsten Abersfelder (Azzurri) ihre Werke aus. Einerseits zeigte die Künstlerin Arbeiten, die mit ihrer Farbigkeit in u.a. Gelb-, Lila- und Pink-Tönen sofort ins Auge fielen, wie „Catwalk“ und „Moulin Rouge“, andererseits überraschte sie aber auch mit einem großen „Kunst-Wimmelbild“ in Schwarz-Weiß, das sie „Geisterwelten“ betitelt hatte.
Auf einem eineinhalb mal eineinhalb Meter großen weißen Papier hat sie mit einem schwarzen Fine-Liner unzählige lineare Figuren gezeichnet und diese derart ineinander verschachtelt, dass ein überdimensionales „Such“-Bild entstanden ist, auf dem sicherlich jeder Betrachter immer wieder Neues entdecken wird.
Thomas Focken (Azzurri) zeigte interessante Ansichten eines Hafens und verschiedener Industrieanlagen. Aber auch er hatte, wie Beran, Persönliches künstlerisch verarbeitet. Ihm habe als Vorlage eine alte Kinderfotografie gedient, die ihn mit seinem Opa zeige, erzählte er. Auf dem nun entstandenen Bild habe er den Großvater verschwommener als auf dem Foto gemalt, um so seine schwache Erinnerung an damals zum Ausdruck zu bringen.
Monique Jacquemin selbst präsentierte Bilder, die allesamt durch ihre kräftigen Farben überzeugten, teils mit ihrer schier überbordenden Farbfülle zu Hinguckern wurden. Ihre Motive sind gewohnt vielfältig, oftmals Alltagsszenen. In „Die Brücke“ verbindet ein Reiher im Vordergrund den ansonsten technischen Bau mit der Natur. „Am Fluss“ zeigt in leuchtenden Rot- und Gelbtönen ein Boot und mehrere Personen im Wasser. Die Ränder sind dabei unscharf, was wie ein Weichzeichner wirkt und so die Stimmung umso intensiver einfängt. Auch einige abstrakte Arbeiten hatte Jacquemin dabei, sehr schön ein wahrer Farbenrausch in ihrem „Jardin“, ihrem Garten.