Von einer Ratte übers Segeltuch zur Corona-Meditation
Uwe Riecken und Alexandra Riecken zeigten beide neben einigen wenigen Acrylbildern vor allem Pastellarbeiten.
Während Uwe Riecken mit bekannter Motiv-Vielfalt, d.h. mit seinen schönen Landschafts- und maritimen Szenen sowie einigen Tierporträts, besonders beeindruckend die Pastellzeichnung eines Hornissenkopfes, begeisterte, hatte sich Tochter Alexandra zumeist auf die Darstellung von ganz unterschiedlichen Tieren fokussiert, besonders lustig ihr Bild einer kleinen Ratte.
Aber neben Pferden, Vögeln, Enten, Katzen, Hasen, Bienen und Schmetterlingen gab es auch einige schöne Abbildungen von Blumen… allesamt pastellkreidig weich gezeichnet. Eine Technik, die die beiden auch gerne den interessierten Gästen näher erläuterten.
Corinna Relles, durch ihre jeweils themenbezogenen Arbeiten schon aus einigen Wachtberger Kulturwochen bekannt, hatte ihre diesjährige Präsentation unter das Motto „Treibgut – Inselhopping durch die Nordsee mit Stop auf Hallig Hooge“ gestellt. Inspiriert von Nordseeurlauben hatte Relles ihre Eindrücke und das von ihrem Sohn gesammelte Treibgut künstlerisch verarbeitet. Ein großes Acrylbild, „Insel Amrum“, stand so neben einem ebenso großformatigen Bild, das die Hallig Hoog darstellte. Richtig maritim wurde es zudem in ihren Arbeiten, bei denen sie echtes Segeltuch und Windfäden mit eingearbeitet hatte.
Susanne Feldes zeigte eine Auswahl ihrer künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre, vor allem Acrylarbeiten, teils abstrakt, teils mit unterschiedlichsten Materialien interessant strukturiert. Daneben, wie Feldes erzählte: „Sicherlich auch der Corona-Krise geschuldet!“, zeigte sie dieses Mal aber auch Arbeiten in gänzlich anderer Optik.
Mit Fine-Liner und Tusche hatte sie grafische Muster ineinander verwoben und anschließend farbig koloriert. Schon beim Anblick dieser Werke lässt sich die wohl meditative Wirkung erahnen, die die Künstlerin bei der Erstellung erfasst haben mag.
Catherin Klausch begeisterte nicht zum ersten Mal in den Wachtberger Kulturwochen mit ihren Foto-Karten. Die Fotografin hatte neben wunderschönen Landschafts- und Blumenaufnahmen auch einige lustige Nahaufnahmen von Tieren dabei sowie eine Vielzahl von Wachtberger Ansichten. Mit ihrem Auge für oftmals im Trubel des Alltags oder im Vorbeifahren nicht wahrgenommene Details von den verschiedensten Dingen schafft Klausch es immer wieder, eigentlich bekannte Eindrücke neu abzubilden. Geduld scheint dabei eine ihrer Stärken zu sein, anders lässt sich das Foto einer kleinen Feldmaus auf einem Apfel oder das einer Schnecke, die kopfüber an einer Pflanze hängt, nicht erklären.
Dave Deighton, inzwischen auch kein Unbekannter der Kulturwochen mehr, hatte neueste Enkaustik-Arbeiten dabei und führte, wer daran interessiert war, diese Technik auch gerne den Besuchern vor. Dass man mit einem heißen Bügeleisen neben Silhouetten auch ganze Bilder komponieren kann, bewies er mit den Bildern eines Hochzeitspaares, mit „The Wedding Ball“ und dem Bild einer liegenden Frau, in dem man aber, so Deighton, sowohl eine Mutter als auch ein Kind erkennen könne.
Auf Textil künstlerisch tätig war Benedikt Clemens. Er hatte kunstvoll bedruckte T-Shirts aus fairtrade gehandelter Öko-Baumwolle dabei.
Filigraner künstlerisch tätig war Anne Mahn, auch sie ein bekanntes Gesicht der Wachtberger Kulturwochen. Wer wollte, konnte ihr bei der Gestaltung neuer Stücke gerne wieder über die Schulter schauen. Mit ihren Schmuckkreationen aus Halb- und Edelsteinen, aus Süßwasserperlen oder besonders schönen Murano-Glasperlen ließ sie sicherlich erneut die Herzen viele Besucherinnen höher schlagen.
Schlag auf Schlag ging es auch im Begleitprogramm. Nachmittags stand mit der Trommelgruppe „Herbie & The Groovy Girls“ ein rhythmisches Intermezzo an.
Und für die Jüngsten der Gäste wurde „Malen für Kinder“ angeboten.