Allianz von Tanz, Kinetik und Natur

2022 - 15. Wachtberger Kulturwochen (Banner)

 

 

 

Kunstmaschinen und Ballett im Moving Art Garden
 

Willi Reiche (li.) mit Lotta Svalberg und Pascal Sani. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 


Das Tänzer-Paar Lotta Svalberg und Pascal Sani lebt seit 25 Jahren hier. Zusammen mit dem Pecher und spätestens durch dessen Drachenskulptur am Berkumer EKZ in Wachtberg allseits bekannten Kinetik-Künstler Willi Reiche hatten die Schwedin und der Franzose in ihren großen Außenbereich eingeladen.

Als einen „Ort der Begegnung und Bewegung – bewegt, bewegend und besonders“ hatten die Drei ihren Veranstaltungsort mehr als passend beschrieben. Denn die Besucher erwartete auf dem weitläufigen, zumeist natürlich belassenen Areal Bewegtes und Bewegendes in ganz besonderer Form.

 

Hart und bewegt

Willi Reiche hat bei Svalberg und Sani eine ideale Fläche gefunden, um dort einige seiner imposanten Kunstwerke dauerhaft zu präsentieren. Aus ehemals nützlichen, im Laufe der Zeit aber außer Betrieb genommenen, zumeist metallenen Alltagsgegenständen komponiert Reiche neue, sich bewegende Dinge – allesamt Zaubereien, ein großes Faszinosum.

Willi Reiches „Große Bühne – kleiner Strahl“ (Foto: Gemeinde Wachtberg/mf)
Willi Reiches Objekt „Sägewerk“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

 

 

 

Da empfing die Gäste gleich am Anfang die Installation „Ganz große Bühne – kleiner Strahl“, die sich unter anderem aus alten Walzen, Speichenrädern, einer Traktorfelge, einer Spirale und einem Fass zusammensetzt. Ein Wasser speiender Zwillingshahn auf dem Dach darüber bildete dabei ein zartes Gegengewicht.

Mit „Sägewerk“ erinnert der Künstler an seinen Großvater und dessen Schneidmühle. Eine Vielzahl übereinander geschuppter Sägeblätter sowie kleine und große Speichenräder werden mittels Handkurbel über eine Kardanwelle in Bewegung versetzt.

Willi Reiches „Oh My Deer!“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

Weit über die Wiese, hinten am Waldrand, ragte Reiches „Oh My Deer!“ weithin sichtbar auf. Auf einem Strohförderband konnten, wieder mit einer Handkurbel, acht stilisierte Hirschköpfe aus Beton mit echten Hirschgeweihen in Rotation versetzt und so zum Wackeln gebracht werden.

Willi Reiche erklärt seine Installation „Idiophonie“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

Schon die ganz Kleinen hatten sichtlich Spaß an Reiches Kunstmaschinen. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)


Oder es klingt, so wie an Reiches Klangstation „Idiophonie“. Unzählige Glocken in unterschiedlichen Größen bilden zusammen ein großes Klangerlebnis. Es dreht sich, es klappert, es klingt, es sprüht…

Reiches sogenannte Kunstmaschinen wecken die Spiellust.
So mancher Gast hat dann auch beherzt zu den Kurbeln gegriffen, die Knöpfe gedrückt und so die Installationen in Gang gesetzt.
 

 

Zart und bewegend

Bewegung ist auch die Passion des gastgebenden professionellen Tanzpaares, das vor Ort ein Tanzstudio führt. Geboren aus der anfänglichen Corona-Not, als öffentliche Auftritte kaum oder gar nicht möglich waren, haben Lotta Svalberg und Pascal Sani in ihrem Außengelände eine große Freibühne aufgebaut. Statt weltweit auf renommierten Bühnen aufzutreten, haben sie sich zu Hause in Pech vermehrt mit bekannten Künstlern zusammengetan und so einige interessante Events im heimischen Garten veranstaltet.

Tanzperformance von Lotta Svalberg und Pascal Sani auf der großen Open-Air-Bühne. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

Bei viel frischer Luft und Sonnenschein boten die Zwei dann auch eine beeindruckende Tanz-Performance vor spektakulärer Wald- und Wiesen-Kulisse.

Als Soloauftritt und im Duo, die beiden begeisterten mit ihrer Körpersprache und ihrem perfekten Zusammenspiel.

Diese Tanzvorführung an einem solchen Ort zog die Zuschauer sofort in ihren Bann.
 

 

Tanzperformance von Lotta Svalberg und Pascal Sani auf der großen Open-Air-Bühne. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Tanzperformance von Lotta Svalberg und Pascal Sani auf der großen Open-Air-Bühne. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

 

 

 

 

Beeindruckende Tanzperformance von Lotta Svalberg an Reiches Kunstobjekt „Holy Prong“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

Aber damit nicht genug.

An Reiches Installation „Holy Prong“, einer über einem Wasserbassin stehenden kinetischen achteckigen Pagode mit sich drehender Spitze, überraschte Svalberg die Gäste später noch mit einer ganz besonderen tänzerischen Darbietung.

 

Ein schönes Spiel von zarter Bewegung, hartem Metall und spritzendem Wasser, wow!

 

Beeindruckende Tanzperformance von Lotta Svalberg an Reiches Kunstobjekt „Holy Prong“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Beeindruckende Tanzperformance von Lotta Svalberg an Reiches Kunstobjekt „Holy Prong“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Beeindruckende Tanzperformance von Lotta Svalberg an Reiches Kunstobjekt „Holy Prong“. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sicherlich wünschen alle Svalberg und Sani, bald wieder auf internationalen Bühnen auftreten zu können, doch blieb auch der Wunsch auf ein Wiedersehen in den nächsten Wachtberger Kulturwochen.

So eine schöne Allianz von ausdrucksstarkem Tanz, faszinierender Kinetik und Wachtbergs Natur sucht seinesgleichen.