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Zum letzten Mal Kulturgarten bei Gudrun Rosenberg

Gudrun Rosenberg – auch zum Abschied noch gut gelaunt. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)


Damit endete ein Anlaufpunkt der Wachtberger Kulturwochen, der im Laufe der Jahre für viele, viele Besucherinnen und Besucher zu einer festen Größe geworden war.

Vor 22 Jahren hatte alles begonnen. Damals fand sich um Gudrun Rosenberg eine kleine Künstlergruppe zusammen, um auf gemeinsamen Ausstellungen Kunst zu präsentieren. Seit den ersten Wachtberger Kulturwochen fanden diese im schönen Rosenberg‘schen Garten statt.

Und der machte fortan als Kulturgarten von sich reden und wurde schnell zu einer Instanz der Künstlerszene im Ländchen. Dazu Rosenbergs fröhliches Naturell und ihre herzliche Gastfreundschaft, das machte es einem leicht, mit ihr ins Gespräch über die Kunst und die Welt zu kommen.


Der Kunst wird sie aber weiter treu bleiben. Mit skurrilen Köpfen und Plastiken aus Ton begeisterte sie Jahr um Jahr. Eine Auswahl ihrer Arbeiten konnte nochmals betrachtet werden, darunter viele Katzen in allen Formen und Größen, expressive Köpfe, filigrane Figuren und jetzt, neu, ein Paar Schildkröten.

Kulturgarten – u.a. mit Gudrun Rosenbergs Plastiken. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mf)
Kulturgarten – u.a. mit skurrilen Köpfen von Gudrun Rosenberg. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

 

 

 

 

Jahre der gemeinsamen Kunst

Ein Wegbegleiter noch aus den Anfangszeiten ist Heiner Pilger. Von ihm kennt man seine liebevollen Aquarell-Zeichnungen, mit denen er von allen Wachtberger Ortsteilen typische Szenen festgehalten hat.

Ebenfalls eine langjährige Mitausstellerin war Hildegard Auen-Kühlwetter. Seit einiger Zeit zwar nicht mehr mit dabei, war auch sie zu diesem letzten Kulturgarten-Event nochmals dazu gekommen. Und sie überraschte diesmal mit einer Arbeit in für sie bisher ungewohnter Farbigkeit – leuchtend und strahlend.

Kulturgarten – u.a. mit Kunst von Hildegard Auen-Kühlwetter. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Kulturgarten – u.a. mit Wachtberg-Impressionen von Heiner Pilger. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mf)

 

 

 

 

 

 

 

Ortrun Lohse-Schlößler, auch schon länger mit im Bunde, hatte wieder Witziges mitgebracht, unter anderem ein Bild von zwei Vögeln, betitelt mit „Blind Date“. Ob nun der am unteren Bildrand sitzende gelbe dicke Vogel dem über ihn hinwegfliegenden zarten Vögelchen mit dem lagen Schnabel nicht gefiel oder ob es vielleicht ganz anders war, ließ sich nicht eindeutig sagen. Sicher war nur, dass der kleine Piepmatz sein Blind-Date keines Blickes würdigte.

Was Hans-Jürgen Döring, auch ein fester Teil der Gruppe, zeigen wird, bleibt immer eine Überraschung. Mal sind es Reiseimpressionen, mal Abstraktes, mal bunt, dann wieder nur schwarz-weiß. Es ist immer spannend. Dieses Mal zeigte er unter anderem ein Bild, in dem er einen Fiebertraum festgehalten hat, der ihm aus seiner Corona-Erkrankung in bleibender Erinnerung geblieben ist. Aber auch Farbenfrohes stellte er aus – in leuchtenden Rot- und Blautönen.

Kulturgarten – u.a. mit „Blind Date“ von Ortrun Lohse-Schlößler. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Kulturgarten – u.a. mit Kunst von Hans-Jürgen Döring. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

 

 

 

 


 

Kulturgarten – u.a. mit Schmuck von Ulrike Brücken. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)
Kulturgarten – u.a. mit Kunst von Svetlana Bragina. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)


Mit ihren Schmuckkreationen aus kleinen Perlen und teils ungewöhnlichen anderen Materialien ist Ulrike Brücken schon lange Teil der Gruppe. Ihre fantasievollen Ketten, frechen Ohrringe und bunten Armbänder sind immer wieder eine Freude.

 

Svetlana Bragina, ein noch junges Mitglied der Gruppe, bewies mit sehr unterschiedlichen Bildern, dass sie vielseitig ist und auch in mehreren Techniken arbeitet. Besonders schön, weil mit einer Leichtigkeit zu Papier gebracht, die an Federn denken ließ, war ihre Pastellzeichnung eines Blumenstraußes - auf schwarzem Karton mit weißer Kreide. Wie ein Hauch, so zart die Abbildung.

Kulturgarten – u.a. mit „Easy Rider“ von Enno Frandsen. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)


 

Auf der Terrasse hatte erneut Enno Frandsen mit schönen Pastellzeichnungen Platz genommen. Skurril anzusehen sein Bild „Easy Rider“, experimentell dagegen ein anderes mit drei ineinander verwobenen Köpfen.

Kulturgarten – u.a. mit Drechsel-Kunst von Josef Kemp. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

 

Und nicht zuletzt Josef Kemp. Der Drechsler dürfte in Wachtberg kein Unbekannter sein, begeistert er doch seit Jahren mit seinen ungewöhnlichen Holzobjekten. Eine kleine, feine Auswahl hatte er mitgebracht. Interessant war besonders eine große, auf einem extra Gestell ruhende Arbeit, die er als „afrikanisches Ohr“ bezeichnete. Je nach dem, wie man sie auf der Stellage platziere, wirke sie ganz anders, meinte er. Sprachs und wuchtete das schwere Holzstück einmal um 90 Grad. Stimmt… jetzt mutete es gänzlich anders an.

 



Blumen zum Abschied

Musik von Erwin Ruckes am E-Piano. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

Musikalische Klänge steuerte der Jazz-Musiker Erwin Ruckes auf dem E-Piano bei. Die Sonne schien, es war sommerlich warm, herrlich. Und so genossen die zahlreich erschienenen Gäste, etwas wehmütig zwar, dieses letzte Treffen bei Gudrun Rosenberg.


Stellvertretend für Bürgermeister Schmidt überraschte Volker Gütten am Nachmittag die Gastgeberin noch mit einem großen Blumenstrauß. Danke, Gudrun Rosenberg, für die vielen Jahre „Kulturgarten“!
 

 

Ein letzter Blick – das war der Kulturgarten von Gudrun Rosenberg. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)