Open Scores… die Lust am unerHörten

2022 - 15. Wachtberger Kulturwochen (Banner)

 


Das Bühnenbild, hängende Laken mal in Blau, mal in Rot, berührte die Sinne, wie der gesamte Klangraum der MusikerIn. „In der intuitiven Musik zeige ich mich, ganz, intuitive Musik gefällt oder gefällt nicht“, sagt die Sängerin, die alles in ihrer Stimme ausdrückt, Leichtigkeit und Lebenslust, auch die Schwermut. Griechische Folklore spricht mit dem weichen, klaren und alles ausdrückendem, auch mal schreiendem Saxofon.

Der Dialog trägt sich durch den Abend, das Publikum hört intensiv das UnerHörte, das Spontane auch. Konkurrierende und harmonierende Klänge werden von der Gitarre untermalt und unterstützt, bis auch sie plötzlich, unerwartet in den Vordergrund rückt und sich zeigt. „An dem Ort, an dem wir recht haben, werden niemals Blumen wachsen im Frühjahr. … Zweifel und Liebe aber lockern die Welt auf wie ein Maulwurf, wie ein Pflug. Und ein Flüstern wird hörbar an dem Ort, wo das Haus stand, das zerstört wurde.“ (Jehuda Amichai) Texte erreichen das Publikum, sprechen in der Tiefe an, auch an diesem Abend wird der Krieg in der Ukraine sichtbar. Die Musik nimmt den Text auf, ein neuer, die Seele berührender Dialog beginnt.

Das Publikum bedankt sich für diesen intuitiven Abend mit sanftem und dennoch Freude und Dankbarkeit ausdrückendem Applaus. Die Zugabe gestalteten alle gemeinsam mit einem griechischen Schlaflied. Na-ni-nani… (Kabira Hesse)