Von Hamsterkäufen, tiefen Gräben und anderen Krisen

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Allzu Menschliches in Gedichtform aufs Korn genommen

Udo Eschenbachs zweiter Gedichtband „Hoppla, das kann ja heiter werden!“ (Foto: Buchtitel)




Im Rahmen der 15. Wachtberger Kulturwochen gab er, wie auch schon bei den letztjährigen Kulturwochen aus seinem damals ersten Band „Geh weiter, geh weiter, die Zukunft wird heiter!“, eine Auswahl davon im Evangelischen Gemeindehaus in Niederbachem zum Besten.
 

Gespendet für sozialen Zweck

Erneut als Charity-Veranstaltung vorgesehen, verfolgt Eschenbach keine kommerziellen Ziele. Die Erlöse aus dem Verkauf auch seines nun zweiten, selbst und ohne Verlag herausgegebenen Gedichtbandes gehen abzüglich der Herstellungskosten vollumfänglich als Spende wieder an den Ökumenischen Arbeitskreis (ÖAK) zur Unterstützung der Flüchtlinge in Wachtberg.

Udo Eschenbach. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)


Eschenbach dankte der Gemeinde Wachtberg für die „Wachtberger Kulturwochen“, denn dadurch sei es möglich, in diesen Zeiten in Kontakt zu kommen. „Kultur ist der Schmierstoff im Räderwerk einer Gesellschaft“, war er überzeugt.


Corona, Amtsdeutsch und verletzte männliche Eitelkeit

Der Gesellschaft und ihrem Umgang mit Corona widmet Eschenbach dann auch das erste Kapitel seines neuen Buches. Tiefsinniges wie Lustiges findet sich darunter, sogar das veränderte Kaufverhalten im ersten Lockdown hat er mit Reimen bedacht. „Mit Hamsterkäufen wird sich eingedeckt, in Panik ist man aufgeschreckt. Globale Welt ganz ohne Klopapier ist schlimmer noch als ohne Bier“, brachte er äußerst amüsant und zur großen Erheiterung der zahlreichen Gäste diese Zeit nochmal in Erinnerung.

Neben der Corona-Pandemie hatte sich Eschenbach auch liegengebliebener Briefe und hier besonders dem zuweilen widersinnigen Amtsdeutsch angenommen. Dabei offenbarte sich erneut ein nicht minder absurdes, zuweilen auch nachdenklich machendes Verhalten im menschlichen Miteinander. Da sollen im nachbarschaftlichen Garten vermeintlich tiefe Gräben, aus Amtssicht schon als „Maginot Linie“ und „Schützengraben“ bezeichnet, schnellstens zurückgebaut werden. Schließlich sei der vom Aussterben bedrohte Maulwurf gefährdet.

Eschenbach-Lesung: Udo Eschenbach trug sehr unterhaltsam Gedichte und Kurzgeschichten aus seinem zweiten Gedichtband vor. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

 

Kann man Rezepte auch dichten? Die Antwort darauf lieferte Eschenbach mit seinem lyrischen Kochbuch. Spiegelei, englische Creme… nichts konnte seinen Anleitungen in Reimform entkommen.

Mit einer Kurzgeschichte über einen Segeltörn mit Freunden bewies er weiter Humor. Beschrieb er doch darin eine dem männlichen Ego wenig schmeichelhafte, aufgrund ihres Übergewichts missglückte Bootsfahrt. Und das vor den Augen zahlreicher Schaulustiger.
 


Begeisterte schon Udo Eschenbach mit einer pointiert und äußerst unterhaltsam vorgetragenen Lesung, überraschte nicht weniger der ihn auf dem Klavier musikalisch begleitende Dr. Walter Töpner.

Dr. Walter Töpner begeisterte mit seiner musikalischen Begleitung am Klavier. (Foto: Gemeinde Wachtberg/mm)

Dieser steuerte zwischen den einzelnen Kapiteln kraftvoll und voluminös klingende Improvisationen von bekannten, zu den jeweiligen Gedichten und Geschichten thematisch passenden Songs bei.


Man darf gespannt sein, ob das Duo Eschenbach-Töpner noch weitere gemeinsame Aktionen plant. Er arbeite daran, versicherte Eschenbach dann auch sehr entschlossen.


Die Bücher von Udo Eschenbach sind nicht im Handel erhältlich. Wer sich dafür interessiert, kann sich an den Autor direkt wenden (Preis: 16 Euro, davon 10 Euro Spende an den ÖAK, E-Mail: uveschenbach@gmail.com).