Alle machen Kunst, aber immer anders
Schon beim Betreten der kleinen Hofanlage fielen die Porträtzeichnungen bekannter Köpfe auf. Akkurat neben und untereinander aufgehängt bildeten sie mit ihren feinen Bleistift- oder Tuschestrichen einen interessanten Kontrast zur groben Außenwand.
„Ich lese viel - seit Corona“, verriet Wilfried Faust, „und wenn mir ein Autor gefällt, male ich ein Porträt!“
Heinrich Böll ist leicht zu erkennen, auch Hannah Arendt, bei Wolfgang Koeppen, Walter Benjamin und Primo Levi wird’s schon schwieriger.
Aber auch klassische Statuen hat er gezeichnet, mit Rötel. Einige solcher Bilder hatte er an der gegenüberliegenden Hauswand aufgehängt.
Farbeindrücken widmet sich Fausts Frau, Martina Unselt. Sie beschäftigt sich seit einiger Zeit mit Aquarellmalerei.
Zumeist Urlaubsimpressionen hält sie so fest, wie einen alten Hof in Tirol oder ein Boot auf einem See, das durch seine goldene Farbe wie im Abendlicht zu glühen scheint.
Mit leichter Hand und in warm schimmernden Farben fiel auch eines ihrer Blumenbilder besonders schön auf.
Tochter Anna Faust schließlich hat sogar beruflich eine künstlerische Richtung eingeschlagen und studiert Kommunikationsdesign.
Sie hatte eine kleine Auswahl an selbstgestalteten Plakaten mitgebracht.