Interessanter Kunst- und Kultur-Mix im Garten
„Garten der Erinnerung“ hatte Horst Sülzen seine grüne Oase betitelt, denn - zusammen mit der Künstlerin Gila Lubig – zeigte er Objekte unter dem Leitmotiv „Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen“, einem Spruch von William Faulkner. Gastgeber Sülzen wie auch seine Mitausstellerin Lubig haben in den 70er Jahren gemeinsam an der Glasfachschule in Rheinbach studiert. Sülzen selbst hat es später dann ans Kölner Theater und die Oper verschlagen, wo er unter anderem an spektakulären und vielen noch heute in Erinnerung gebliebenen Bühnenbildern mitgewirkt hat. Und so ließ sich im Garten sehr Unterschiedliches entdecken.
Da war die große Glasscheibe, noch aus der Zeit an der Glasfachschule. Majestätisch thronte sie im Beet, darauf sandgestrahlt unter anderem die Sternzeichen Krebs und Wassermann.
Aus Eisenblech gehämmerte Figuren, Höhlenzeichnungen gleich, schmückten die obere Hauswand.
Sonnenstrahlen brachen ihr Licht durch große Schattenfiguren, indonesischen Theaterpuppen nachempfunden, eine Reminiszenz an seine aus Indonesien stammende Frau.
Und dort diese kleine güldene Figur auf grobem Holz, ein indianischer Cocopelli, Symbol für Erneuerung … mit derart künstlerischer und kultureller Vielfalt wurden die Gäste gleich beim Betreten des Gartens begrüßt.
Unterschiedliche Kulturen sind Sülzens Faible, das sieht man dem Garten auch an. Dabei fänden sich, erklärt er, immer wieder Parallelen, so sei zum Beispiel das Motiv der Spirale in den verschiedensten Kulturen zu finden.
Die Unterschiede, aber auch das Verbindende machen für ihn den Reiz dieser Mischung aus.
Im hinteren Areal, im Seerosenteich, lugte eine Goethe-Büste aus dem Wasser. Die stamme noch aus einer Theater-Inszenierung, erklärte der Hausherr verschmitzt.
Ebenso eine übergroße Nana-Figur im Bambus.
Was auf den ersten Blick wie Figuren aus Metall aussah, waren eigentlich Holzobjekte. Sülzen hatte den so gestalteten Faun, die Medusa und weitere andere nur speziell behandelt; auf Stelen waren sie überall in den Beeten verteilt.
Nicht nur am Boden galt es Kunst zu entdecken, auch wer nach oben schaute wurde fündig. So konnte man auf dem oberen Balken eines Durchgangs kleine Derwische sehen. Die Röcke dieser tanzenden Mönche, so Sülzen, seien aus Blei, die Hüte aus spiralförmigen Muscheln. Überall fiel der Blick der Besucher auf interessante Kunst-Arrangements, mal deutlich groß inszeniert, mal versteckt im Kleinen.
Gila Lubig hatte zudem eine Auswahl ihrer Skulpturen in Sülzens Garten postiert.
An verschiedenen Ecken und Plätzen ragten ihre filigranen Objekte empor und rundeten das Gesamtbild dieses Künstler-Gartens vortrefflich ab.