Zur Begrüßung fertigten die Kocheleven ein amuse gueule aus Riesengarnelen mit frischen Champignons an. Es war unter einer köstlich aromatisierten Sahnesauce gratiniert und seiner Sterne würdig. Heidi Rusnak „toppte“ das Ganze, indem sie die Häppchen elegant in den Schalen von Venusmuscheln servierte, die sie vor Jahren in ihrem Diplomatenleben in Mittelamerika am Pazifikstrand aufgelesen hatte.
Eine würzige Zucchini-Suppe, die mit Blätterteig im Ofen überbacken wurde, war die “Vorspeise“, gefolgt von einem anspruchsvollen Hauptgang, einem Rinderbraten, der ähnlich unserem Sauerbraten mariniert wurde. Der Braten „nach Art des Rehbratens“ erhielt eine Marinade aus Kräutern, Gewürzen, Gemüse und sehr viel Rotwein, so dass er nach ein paar Tagen den Duft des Waldes annahm. Der derartig aromatisierte Braten erhielt dann nach dem Backen eine Vier-Tage-Sauce mit vielen Raffinessen, die dem Filet die Krone aufsetzte. Ein anspruchsvolles Rezept, das uns gezeigt hat, wie man mit kleinen handwerklichen Tricks einen noch feineren Genuss erzielt.
Zum Abkühlen der Geschmacksnerven gab es ein soufflé glacé au Grand Marnier, eine schnell zubereitete, halb gefrorene Sahnecreme, die durch Grand Marnier ein köstliches Aroma bekommt. Eine Eismaschine o.ä. braucht man nicht, es reicht der Einsatz des Gefrierschranks für zwei Stunden.
Der Genuss dieser nach so edlen Rezepten zubereiteten Speisen erforderte natürlich auch ein angemessenes Ambiente, das a priori in der eher nüchternen Mensa der Hans Dietrich Genscher-Schule nicht unbedingt gegeben war. Doch es gelang, mit einer in den französischen Nationalfarben und mit Herbstlaub und Kerzen geschmückten langen Tafel sowie einer guten Flasche Wein eine festliche Atmosphäre zu schaffen. Auch für Tafelmusik war gesorgt: Das Wachtberger Kammerorchester, das sich auf sein nächstes Konzert vorbereitete, probte in der angrenzenden Eingangshalle der Schule. Nach mit der freundlichen Hilfestellung von Heidi Rusnak getaner Arbeit wurde in fröhlicher, entspannter Stimmung ein Gang nach dem anderen probiert, bewertet und allen Gerichten ein hoch verdientes Lob gespendet. Herr Bocuse hätte mit Sicherheit seine helle Freude an diesem Schauspiel gehabt.
Der Partnerschaftsverein dankt der Gemeinde Wachtberg und der Hans-Dietrich-Genscher-Schule vielmals für ihre langjährige Unterstützung. Ohne die stets gerne gewährte Bereitstellung der Lehrküche hätte der Kochabend nicht stattfinden können, und es wäre wohl auch kaum möglich gewesen, ihn über die Spitzenzeiten der Corona-Pandemie herüberzuretten. Unser ganz besonderer Dank gilt natürlich unserer unermüdlichen Köchin Heidi Rusnak, die uns mit Liebe, Leidenschaft und großem, mit der Vorbereitung verbunden Zeitaufwand immer wieder dieses beliebte, auch der Zielsetzung des Partnerschaftsvereins dienende interkulturelle Angebot beschert. (Köhnen/Rusnak)
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