Geschichte Arzdorfs
Die erste bekannte urkundliche Erwähnung der Ortsbezeichnung Artstorp stammt aus dem Jahr 1166. Beurkundet wurde eine Schenkung des Abtes Gerhard von Are an das Bonner Cassius-Stift.[2]
Bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war Arzdorf eine zum Amt Meckenheim gehörende Gemeinde im damaligen Landkreis Bonn.
Quelle: Wikipedia
Geburtsort des Lehrer Welsch
Böse Zungen könnten behaupten, dass Arzdorf aus einer Kreuzung bestehe. Wie bei einem Straßendorf typisch, konzentriert sich die Bebauung entlang der L123 zwischen Adendorf und Berkum sowie an der L 267 von Fritzdorf nach Villip. In Richtung Adendorf gibt es Neubauten aus den 70er und 80er Jahren. Zudem entstand hinter der hübschen, 1732 von den Adendorfer Burgherren gestifteten Antoniuskapelle in Richtung des ehemaligen Steinbruchs das „Lackspitzen-Viertel“.
Mit 258 Einwohnern im Jahr 1970 gehörte Arzdorf schon immer zu den kleinen Dörfern in Wachtberg, vorher im Amt Meckenheim im Landkreis Bonn, wozu auch Adendorf vor der Gemeindegründung zählte. Im September 2011 hatten 304 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Arzdorf. Über die vergangenen vier Jahrzehnte ist der Ort kaum gewachsen.
So hat er sich viel von seiner Fachwerk- und Backsteinidylle bewahren können, und das bäuerliche Ambiente ist nicht nur Fassade. Es ackern noch Vollerwerbslandwirte im Ort, ein Hof vermarktet seine Erzeugnisse direkt. Auffällig schönes Fachwerk zeigt der ehemalige Gasthof „Zur Linde“, der lange Zeit eine Schreinerei beherbergte. Während bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs im Basaltsteinbruch noch schwerste Arbeit verrichtet wurde, dient das Gelände heute dem Bonner Familiensportbund als ideales Freikörperkulturgelände mit hohem Freizeit- und Erholungswert. Die Naturisten nutzen das Terrain schon seit Jahrzehnten – anfangs kritisch beäugt von den Arzdorfern.
Schulisch heute nach Adendorf orientiert
In Arzdorf gibt es schon lange kein Lebensmittelgeschäft und keine Gastwirtschaft mehr. Dafür sind einige Handwerker im Ort ansässig – so ein bekannter Treppenbau- und Schreinerbetrieb sowie eine Schlosserei, die u.a. für die berühmte Bonner Orgelbaufirma Klais Gerüste fertigt. Am Ortsrand in Richtung Villip liegt ein beliebter Reitstall, direkt gegenüber befindet sich das Geburtshaus des legendären „Lehrer (Heinrich) Welsch“. Der wurde als Rektor einer Hilfsschule und durch sein soziales Wirken in Köln-Kalk bekannt, vor allem aber durch den karnevalistischen Evergreen „En dr Kaygass Nummero Null“. Welsch durfte Mitte des 19. Jahrhunderts noch die Arzdorfer Schule besuchen; seit den 1920er Jahren mussten die Kinder zum Lernen ins benachbarte Fritzdorf. Auch kirchlich gehörte man immer zum größeren Nachbarort. Seit den 70er Jahren gehen die Arzdorfer Grundschüler nach Adendorf.
Starkes Gemeinschaftsgefühl
Wenn es was in Arzdorf zu feiern gibt, findet dies oft im Arzdorfer Treff im Obergeschoss des Feuerwehrhauses statt. Der lebendige Bürgerverein organisiert Feste über den Jahreslauf gemeinsam mit den anderen Ortsvereinen, so die Kirmes zu Ehren des Heiligen Antonius am 16. Januar mit Gottesdienst in der Kapelle sowie anschließendem Kaffee und „Ribbel“ (Streuselkuchen) im Bürgertreff, das St. Martinsfest und das Weihnachtsbaumschmücken. Auch ein Ostereiersuchen und ein sommerliches Grillfest stehen auf der Agenda.
Arzdorf, das 1166 erstmals urkundlich erwähnt wurde, ist ein traditionsbewusster Ort, der Neubürger schnell integriert. Das erfuhren auch Michael Schmid-Ospach und seine Familie. Der bekannte Fernsehjournalist und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats der Filmstiftung NRW fühlt sich seit 1974 als Bürger des Dorfes, in dem der „Ferkestünn“ verehrt wird, „sauwohl“.
Vorsitzende des Ortsausschusses Arzdorf ist Andrea Lohmeier (CDU)