Geschichte Züllighovens
1670 umfasste Züllighoven acht Häuser. Landesherrlich gehörte die Ortschaft als Teil der Burggrafschaft Drachenfels bis zur Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Köln. Die Franzosen, die die Verwaltung in den annektierten Gebieten völlig neu ordneten, führten im Jahre 1800 die Mairieverfassung ein und teilten die Gemeinde Züllighoven der Mairie Villip zu.
1815 fiel das Rheinland und damit auch Züllighoven an Preußen, das die französische Verwaltungseinteilung fast unverändert übernahm. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Villip, ab 1930 das Amt Villip, im Kreis (ab 1887 Landkreis) Bonn im Regierungsbezirk Köln der Provinz Jülich-Kleve-Berg, aus der 1822 durch Zusammenschluss mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein die Rheinprovinz hervorging. Züllighoven war eine von zehn Gemeinden der Bürgermeisterei Villip. Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1910 hatte die Gemeinde 92 Einwohner. Sitz der Amtsverwaltung war zuletzt Berkum.
Am 1. August 1969 wurde die Gemeinde Züllighoven durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) mit den übrigen Gemeinden des Amtes Villip und den Gemeinden Adendorf, Arzdorf und Fritzdorf des Amtes Meckenheim zur neuen Gemeinde Wachtberg zusammengeschlossen, die zusammen mit den nicht nach Bonn oder Wesseling eingemeindeten Teilen des gleichzeitig aufgelösten Landkreises Bonn in den Siegkreis eingegliedert wurde, der seitdem Rhein-Sieg-Kreis heißt.
Quelle: Wikipedia
Züllighoven – über eine Straße in die Welt
Wer nach Züllighoven hereinfährt, muss das kleine, unmittelbar an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz gelegene Dorf auf demselben Weg wieder verlassen. Andere Wege heraus gibt es nicht. Unmittelbar an das Dorf hinter dem „Schießgraben“ grenzt das Naturschutzgebiet der Kaolingrube Oedingen. Rund um Züllighoven hat sich fast vollständig ein Gürtel mit altem Obstbaumbestand erhalten ebenso wie die Struktur des Haufendorfs mit kleinen Höfen. Dazu gekommen ist eine maßvolle Bebauung unter Schließung der Baulücken. Im Jahr 1970 gab es nur 164 Züllighovener; bis heute ist die Zahl auf 275 angewachsen.
Züllighoven wurde schon 1166 erstmals in einer Urkunde erwähnt. Damals hieß es Zullegoven. Die Überschaubarkeit des Ortes fördert den Gemeinsinn, sodass die 1979 fertig gestellte Kapelle maßgeblich von den Bürgerinnen und Bürgern errichtet wurde. Auch der Züllighovener Treff, der Dorfsaal, ist als Gemeinschaftsleistung entstanden. Andererseits ist viel dörfliche Infrastruktur verloren gegangen. Die Poststelle, die Gastwirtschaft und der Tante-Emma-Laden sind verschwunden. Dafür gibt es aber viele Pferde und noch echte Landwirtschaft im Dorf. Ziegen und Heidschnucken, die ein glückliches Dasein im zweitkleinsten Wachtberger Dorf haben, werden vermarktet genauso wie die reichen Obstbestände.
Vorsitzender der Ortsvertretung Züllighoven: Paul Lägel (SPD)