Interkulturelle Woche in Wachtberg: Es war ein Fest!

Das Motto der diesjährigen bundesweiten Interkulturellen Woche war „Neue Räume“.

Eröffnungsfest: „Neue Räume entdeckt und betritt man durch offene Türen und dafür braucht es auch offene Herzen“, so der Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde Michael Maxeiner beim Eröffnungsfest am Sonntag, 24. September an der neuen Unterkunft für geflüchtete Menschen in Villip. Kaum vorhandener bezahlbarer Wohnraum, viele Menschen, die auf der Flucht sind vor Krieg, Verfolgung, Perspektivlosigkeit und auch in Wachtberg Schutz und Zukunft suchen – dies sind nur einige der vielen Herausforderungen, die auch die Gemeinde Wachtberg stemmen muss. Dass dies nur gemeinsam gelingen kann, betonte Bürgermeister Jörg Schmidt und dankte all den vielen Wachtbergerinnen und Wachtbergern, die sich für andere Menschen engagieren. Günter Schmitz-Valadier, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde lud mit seiner Gitarre zum Mitsingen ein. Es wurde getanzt, gesungen, gut gegessen – die Bewohner der Unterkunft für geflüchtete Menschen hatten ein tolles Buffet gezaubert und gegrillt. Alexander Stepanov aus der Ukraine spielte Akkordeon, Amelia und Fabian vom Jugendhaus in Villip verzauberten mit Farbe Kindergesichter in Schmetterlinge, Tiger, Feen und vieles mehr und luden mit vielen Dingen zum Spielen ein, Sascha führte Kunststücke mit Diabolo, Ringen, Bällen und Keulen vor, die Villiper Feuerwehr öffnete ihr Feuerwehrauto zum Ansehen, Bettina vom Ökumenischen Arbeitskreis hatte ein Quiz vorbereitet. Ein Eröffnungsfest einer Interkulturellen Woche, wie es sein muss: bunt, fröhlich, auch nachdenklich, mit Musik und Tanz und vielen Gesprächen.

Gedichte aus aller Welt: Worte eröffnen Welten, neue Räume, schaffen Brücken. Und so war es auch am Dienstag, 26. September im Haus Helvetia in Berkum. Es wurden von Menschen aus der Ukraine, Syrien, Iran, Irak, Pakistan, Angola und Deutschland Gedichte in ihrer Muttersprache vorgetragen. Worte, die Bilder erzeugen, die nicht sprachlos sein lassen.


Die Welt is(s)t in Wachtberg: Es roch gut in der Lehrküche der Hans-Dietrich-Genscher-Schule in Berkum am Mittwochabend, 27. September. Fröhliches Stimmengewirr. Der Duft in der Küche war so vielseitig wie die Gerichte – afghanische Teigtaschen, gefüllte Weinblätter syrischer Art, iranisches Omelett, Zwiebelkuchen aus Deutschland, brasilianische Bohnen… Zuerst wurden all diese Gerichte gemeinsam gekocht und dann wurde an einer langen Tafel gemeinsam gegessen.


Konzert mit dem „Kültürklüngel-Orkestar“: 

Das geniale „Kültürklüngel-Orkestar“ spielte am Donnerstagabend, 28. September im Innenhof des Köllenhofes in einer großartigen, 18 Musiker starken Besetzung Musik aus aller Welt. Für die Zuhörer gab es kein Halten – es wurde getanzt, gelacht und es gab an diesem Abend trotz der verschiedensten Sprachen im Hof eine gemeinsame: die Freude am Zusammensein. Die Stimmung war so, wie es der laue Sommerabend versprach – ausgelassen und fröhlich und weckte schon jetzt die Vorfreude auf ein: bitte wieder genau so!

 

Zuhör-Café: „Neue Räume“ boten und bieten sich für den jungen Ahmad Al Ali, der als 12jähriger mit seiner Familie aus Syrien im Jahr 2015 in Wachtberg ankam. Oft sind neue Räume verbunden mit neuen Herausforderungen. Und oft ist es gut, wenn man beim Begehen und Entdecken neuer Räume Unterstützung oder Begleitung hat. Petra Petzold ist seit 2015 ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit der Gemeinde Wachtberg engagiert.                       Sie und Ahmad erzählten am Freitag, 29. September im Zuhörcafé im Haus Helvetia in Berkum von ihren Herausforderungen beim Erschließen neuer Räume, beim Ankommen und bei der Unterstützung dabei.

Graffiti-Workshop: „Jeder Jeck ist anders“ – unter diesem Motto entstand am Samstag, 30. September am Jugendhaus in Villip ein Bild. Nicht irgendein Bild – ein Graffiti – gesprüht von zwölf Kindern auf eine Wand am Jugendhaus. Organisiert wurde dieser Workshop vom Villiper Jugendhaus und Lennart Wirfs.

 

 


Fazit: Neue Räume schaffen neue Möglichkeiten, schaffen Begegnungen, bauen Brücken, öffnen Zukunft und schaffen Gemeinsames. Dies war sehr zu spüren bei der diesjährigen Interkulturellen Woche in Wachtberg.

Es war ein Fest – eine ganze Woche lang! Und das Organisationsteam (Verwaltung und Ökumenischer Arbeitskreis) war und ist sich einig: Auch im nächsten Jahr wird Wachtberg die bundesweite Interkulturelle Woche mitgestalten.