Gemeinsam für die Gemeinschaft - Roswitha Jahn, Gisela und Hans-Joachim Duch mit Jubiläums-Ehrenamtskarten ausgezeichnet

Roswitha Jahn sowie Gisela und Hans-Joachim Duch, allesamt in Werthhoven zu Hause, freuten sich sichtlich über die Einladung und kamen gut gelaunt zur kleinen Feierstunde ins Rathaus. Im Dienstzimmer des Bürgermeisters und im Beisein von Katja Ackermann drehte sich das Gespräch schnell um die Bürgeraktivitäten im Ort, sind doch Jahn und das Ehepaar Duch in diesem Bereich seit Jahrzehnten mit Herzblut dabei.

Hans-Joachim Duch, viele kennen ihn nur als Alwin, ist das Gesicht des Werthhovener Bürgervereins. Als Vorsitzender setzt er sich seit über 25 Jahren für das dörfliche Miteinander ein. So initiiert er verschiedene Aktionen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, wie Martinsfeiern, Sommerfeste, Ausflüge und vieles mehr. Der Pössemer Treff ist fester gesellschaftlicher Mittelpunkt geworden. Dass das so ist, ist auch „Alwin“ zu verdanken. Mit Energie und Tatkraft, mit viel Begeisterungsfähigkeit und ebensolcher Geduld, hat er gemeinsam mit einer ebenso überzeugten Helferschar die sich letztlich über Jahre hinziehende Neugestaltung des Dorfsaals betrieben. Bürgermeister Schmidt konnte dem nur zustimmen: „Beachtlich – alleine die Bauarbeit zum Pössemer Treff!“ „Ich frage mich heute“, so Hans-Joachim Duch, „wie ich das damals neben meinem Job auch noch ehrenamtlich geschafft habe.“ Um dann zu ergänzen: „Das war auch die Dorfgemeinschaft!“ Alle zusammen an einem Strang, das ist sicherlich sein großer Verdienst – auch heute noch.

Seine Frau, Gisela Duch, hat die ganzen Jahre kräftig mitgewirkt. Voller Stolz erinnerte sich ihr Mann dann auch daran, wie diese während der Bauphase an den Wochenenden die Pössemer-Truppe bekocht hat: „Und das will was heißen - für 40 Leute kochen auf dem heimischen, kleinen Herd!“ Aber ihr Engagement hat schon früher angefangen, noch vor dem Bau des Dorftreffs – mit der Elterninitiative Kindergarten. Werthhoven bekam schließlich einen Kindergarten und Gisela Duch brachte sich weiter in der Jugendarbeit ein. Inzwischen liegt die in professionellen Händen und hat seinen festen Platz im Pössemer Treff. Damals aber, erinnerte sich Duch, gab es nichts für Kinder und Jugendliche im Ort. Da wäre sie kreativ geworden und hätte, gemeinsam mit Roswitha Jahn, verschiedene Aktivitäten organisiert. Einmal in der Woche, immer donnerstagnachmittags, boten sie Spiel und Spaß für rund 15 Kinder, ab und zu gab’s auch einen Ausflug.

An diese Zeit und die Zusammenarbeit mit Gisela Duch erinnerte sich Roswitha Jahn noch lebhaft. Viel Spaß müssen die beiden damals gehabt haben, das Leuchten in ihren Augen sprach Bände. Über viele Jahre habe sie die Jugendarbeit begleitet. Im Bürgerverein zählt Jahn zum festen Helferkreis, aber sie setzt sich auch anderweitig ein. „Ich bin politisch interessiert! Es gibt so viele, die meckern, aber wenn ich’s nicht an der richtigen Stelle äußere, kann‘s ja keiner machen“ sagt sie. Und so sei sie vor rund zehn Jahren zur Kommunalpolitik gekommen, zuerst als sachkundige Bürgerin, seit zwei Jahren wirke sie nun in der Arbeitsgruppe „Integration“ mit.

Gisela und Hans-Joachim Duch, erst Ende der 80er-Jahre als Neubürger nach Werthhoven gezogen, und Roswitha Jahn als „Ur-Werthhovener“ sind ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinsames ehrenamtliches Engagement das bürgerschaftliche Miteinander beflügelt. „Wir hatten nie viele Vereine in Werthhoven, der Bürgerverein ist jetzt ist ein großer Verein!“ freut sich Hans-Joachim Duch rückblickend. Der Pössemer Treff habe die Dorfgemeinschaft einander noch nähergebracht, „seit dem Bau hat sich die Mitgliederzahl auf 150 erhöht.“ Und die Belegung des Dorftreffs liege im Jahresdurchschnitt gesehen aktuell bei 1,3 pro Tag. Einen schöneren Beweis, dass sich der jahrelange Einsatz gelohnt hat, kann es wohl kaum geben.

Bürgermeister Jörg Schmidt dankte allen Drei herzlich für dieses unermüdliche Engagement. Als besondere Anerkennung überreichte er jedem von ihnen eine Jubiläums-Ehrenamtskarte NRW. Mit dieser besonderen Ehrenamtskarte würdigen das Land, die Kreise und Kommunen langjährig, das heißt über 25 Jahre ehrenamtlich tätige Personen. Verbunden mit ihr ist eine lebenslange Gültigkeit in Verbindung mit zahlreichen lokalen und NRW-weiten Vergünstigungen.