Doch zunächst hatten die Kinder jede Menge Fragen an den interessanten Gast: Mögen Sie Ihren Beruf? Warum sind Sie Bürgermeister geworden? Was macht man als Bürgermeister? Den Antworten war anzumerken, dass Jörg Schmidt seine Heimatgemeinde liebt und sehr gern als Bürgermeister tätig ist. Mit seinem Hobby (Oldtimer) und seinem Haustier (Hund) konnte der Gast eindeutig punkten, und als dann auch noch geklärt war, dass ein Bürgermeister nicht wie ein König ein ganzes Land repräsentiert, aber auch ganz gut verdient, ging es an die Lektüre.
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel hatte der Vorlesepate für seine Zuhörer ausgesucht. Eine gute Wahl, denn dieses Buch ist auch beim wiederholten Lesen wunderbar. Die Geschichte um den Jungen Rico, der sich selbst als tiefbegabt bezeichnet, weil in seinem Kopf manchmal alles durcheinandergeht, der mit seiner Mutter im Rentnerclub Graue Hummeln Bingo spielt und schließlich einem Kindesentführer das Handwerk legt, kann nur besser sein als Unterricht.
Am Ende ging es noch um die Frage, warum es Sinn macht, zuerst ein Buch zu lesen und sich erst dann die Verfilmung anzuschauen. Oder dass Väter die besseren Vorleser sind, weil sie nicht so auf die Schlafenszeit achten. Und wer hätte gedacht, dass der Bürgermeister früher heimlich mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen hat – am liebsten Tom Sawyer und Huckleberry Finn! (Hans-Dietrich-Genscher-Schule/ar)