Über viele Jahre haben die beiden sich ehrenamtlich engagiert und den Wiederaufbau des kleinen Sakralbaus maßgeblich mit unterstützt.
Maria und Hans Böhm mit Jubiläumsehrenamtskarten gewürdigt
Bürgermeister Jörg Schmidt und die Ehrenamtskoordinatorin Katja Ackermann nahmen dies kürzlich zum Anlass, dem Paar für dessen langjähriges Engagement mit der Überreichung der Jubiläumsehrenamtskarten zu danken. Die Freude über diese Auszeichnung war Maria und Hans Böhm anzusehen und so wurden im gemeinsamen Beisammensein im Rathaus auch schnell Erinnerungen an die Zeit des Kapellenaufbaus wieder lebendig.
Da stand mal ‘ne Kapelle
1823 findet sich die erste Erwähnung der kleinen Kapelle. Über die Jahre verfallen wurde sie Anfang der 70er-Jahre abgerissen. „Da stand mal ‘ne Kapelle“, habe ein Bauer zu ihm, damals noch Neubürger, gesagt, erinnerte sich Hans Böhm. Das Interesse an dem kleinen Bau war geweckt. Nicht lange und die Idee war gesetzt, das Kapellchen wiederaufzubauen. 1999 schrieb Maria Böhm einen Brief an die Gemeindeverwaltung, ganz Klein Villip hatte unterschrieben. „Da müsst Ihr einen Verein gründen!“, hätte seinerzeit Peter Schmitz geantwortet. Gesagt, getan. 2000 war Vereinsgründung, unter anderem mit großer Unterstützung von Wessel Freiherr von Loe. Und Hans Böhm hatte eine Mammutaufgabe vor sich. Er sollte 100.000 Euro für den Wiederaufbau sammeln. Gemeinsam mit vielen Mitstreitern, nach unzähligen Veranstaltungen zugunsten der Kapelle und dank zahlreicher Sponsoren, war es geschafft. Zehn Jahre später stand die Kapelle Maria Himmelskönigin. Für die feierliche Einweihung am 22. August 2010 kam eigens der Abt vom Kloster Maria Laach. Schwarze Wolken hätten sich da über Klein Villip zusammengezogen, „aber nur wenige Tropfen gingen wirklich nieder“, erinnerten sich Böhms, „die Wolken zogen nach Villip weiter.“ Dort habe es dann allerdings richtigen Starkregen gegeben. Hans Böhm kümmert sich nach wie vor um die Kapelle, in der man auch standesamtlich heiraten kann. Nächstes Jahr werde dort wohl die 500. Trauung stattfinden. „Wir haben so viel Freude an diesem ganzen ehrenamtlichen Engagement!“ so Maria und Hans Böhm unisono.
Dabei war der Einsatz des Ehepaares bei der Wiedererrichtung der Kapelle nicht ihr einziges Tätigkeitsfeld. So war Maria Böhm auch über mehrere Wahlperioden sachkundige Bürgerin im Gemeinderat und langjährige Wahlvorständin bei allen Wahlen in der Gemeinde. Seit 2015 hat sie sich zudem fünf Jahre aktiv in der Schulhilfe für syrische Flüchtlingskinder in Wachtberg eingesetzt.
Hans Böhm kann, ebenso wie seine Frau, zudem noch auf fünf Jahre Bürokratiehilfe im „Frauenhaus“ in Adendorf zurückblicken. So habe er mal einer aus Nigeria geflüchteten Frau vor Gericht beigestanden und helfen können. Das habe ihn sehr beglückt, erinnerte sich Böhm. Bei Volkszählungen hat er ebenfalls mitgewirkt, wie auch in sechs gemeinnützigen Vereinen in Wachtberg. „Wir sind glücklich, dass wir hier in Wachtberg leben dürfen!“ Einen schöneren Schlusssatz kann es kaum geben. Und so dankten Schmidt und Ackermann dem Ehepaar Maria und Hans Böhm nochmals herzlich für deren großes ehrenamtliche Engagement.
Die Jubiläumsehrenamtskarte NRW: Wer sich seit 25 Jahren ehrenamtlich engagiert, dem gebührt ein besonderes Dankeschön. Das Land NRW hat dafür die Jubiläumsehrenamtskarte mit lebenslanger Gültigkeit eingeführt. Weitere Informationen in der Rubrik "Freizeit und Kultur" / Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt / Ehrenamtskarte).