Vom Besonderen im Alltäglichen - Künstlerische Vielfalt im Atelier MOJA

17. Wachtberger Kulturwochen (Banner)


Die Ausstellungen im schönen Fachwerkensemble der ehemaligen alten Mühle in Niederbachem sind längst zu einer festen Anlaufstelle des jährlichen Kulturevents im Ländchen geworden. Und so konnte man gespannt sein, was ART Azzurri präsentieren würde.

Im Haupthaus
Das Gewöhnliche, Orte des Alltags, künstlerisch in Farbe und als etwas Besonderes dargestellt, zeigte Gastgeberin Monique Jacquemin anhand mehrerer in leuchtenden Tönen gehaltenen Bildern. Motive habe sie, so die Künstlerin, in ihrem Haus und Garten in Frankreich gefunden, selten seien ihre Werke rein aus der Fantasie entwickelt. So ist einerseits auf einem Bild deutlich ein Lavendelfeld zu erkennen, auf einer Trilogie anderseits erschließen sich die dort aufgeführten Alltagsgegenstände erst auf den zweiten Blick. 

Monique Jacquemin:  drei Bilder - abstrakt, aber darin versteckt jeweils eine Teekanne, ein Ofen und eine Frauenfigur


So sind in allen drei Bildern eine Teekanne, ein Ofen und auch eine Frauenfigur zu entdecken, aber jedes dieser Elemente ist jedes Mal für sich neu und anders ausgeprägt. „Ich versuche, ein Motiv und eine Farbkomposition wieder aufzunehmen. So entsteht eine Verbindung zwischen den drei Bildern“, erklärte Jacquemin. Aber auch ernstere „Farb“-Töne fanden sich unter den ausgestellten Werken. Ein mit „Krieg und Frieden“ betiteltes Bild hatte in gedecktem Braun eine zerstörte Häuserfront in der Ukraine zum Thema… auch das aktuell, leider, dort Alltag.

Im Haupthaus stellte neben der Gastgeberin erneut auch Kirsten Abersfelder aus. Durch frühere Ausstellungen hier dürfte sie vielen Gästen noch gut durch ihre filigranen, aber großformatigen Arbeiten in Schwarz-Weiß mit Fineliner in Erinnerung sein. Ähnliches fand sich auch jetzt wieder, nur deutlich farbiger, zum Beispiel in ihrem Bild „EintraumApartement“. Vor bleu-, gelb- und orangefarbenem Hintergrund tummeln sich dort um ein großes Monster mit spitzen Zähnen Phantasiewesen, teils spacy, teils skurril, aber allesamt witzig anzusehen.

Kirsten Abersfelder: Bild „EintraumApartement“ - kleine Wesen umschwirren ein großes Monster mit spitzen Zähnen


Im Nebengebäude
In den zwei angegliederten Hallenräumen präsentierten sechs weitere Azzurri-Mitglieder ihre Arbeiten:

Gabi Bösl-Didion hatte mehrere Arbeiten in Mischtechnik mitgebracht, besonders auffällig ihr abstraktes Bild „Harria“ in dunklen Farbtönen. Nur wenig Weiß und Altrosé blitzte dort an einigen Stellen auf.

Abstraktes buntes Bild neben zwei kleineren Zeichnungen



Als einziger Künstler unter den ansonsten allesamt ausstellenden Künstlerinnen zeigte Thomas Focken deutlich realistischere Alltagsszenen, wie die von einem Bahnsteig im großformatigen Bild „Alte Dame mit Chichuahua“.

Thomas Focken: Bild „Alte Dame mit Chichuahua“ - Bahnsteig, alte Dame mit Rollator und Hündchen



Claudia Marx
begeisterte ebenfalls mit Impressionen vom Besonderen im Gewöhnlichen. Neben einer Straßenansicht bei Nacht in tiefen Blau- und Lilatönen, „Am Abend davor“ betitelt, fiel besonders ihr Bild „Zu Besuch“ ins Auge. Darauf sind zwei im Gras sitzende Mädchen zu sehen, die lachend eine Kranichfigur zu umarmen scheinen. Gute Laune in Farbe!

Zwei Mädchen lachend im Gras sitzend mit Kranichfigur


Alltägliches schön eingefangen hatte auch Marion Reimann-Bender. Ihr Bild „Begegnung“ ließ so manchen Betrachter schmunzeln, stellte es doch zwei Männer im Gespräch dar. Einer im Profil, so dass dessen größerer Bauchumfang deutlich in den Mittelpunkt rückte.

Zwei Bilder von Marion Reimann-Bender – (v.l.) „Bonn, Jagdweg“ u. „Begegnung“



Bis auf ein Bild, das ihren mediterran anmutenden Garten wiedergab, seien ihre Bilder, sagte Monika Trauner, alles reine Fantasiebilder. In einem ihrer fröhlichen Werke in leuchtenden, hellen Farben fand sich seitlich sogar das Wort „Fantasie“.

Monika Trauner: „Fantasie“ - abstraktes Bild in  leuchtend bunten Farben


Sehr viel gegenständlicher arbeitet Ingeborg Mack. Bei ihr sind die Farben kräftig und gegeneinander deutlich abgegrenzt. Farbflächen gliedern die abgebildeten Räume, Häuser und Alltagsszenen bei ihr akkurat ab.

Ingeborg Mack – 3 Bilder zum Thema „Orte des Alltags“: 2 mal Innenraumansichten, 1 Mal abstrakt


Eine Vielfalt an Alltäglichem als Besonderes hervorgehoben.