Wer Kreuz kennt, weiß dass er ein Stehgreif-Profi ist. Wer ihn zum ersten Mal erlebte, dürfte überrascht und begeistert gewesen sein, wie schnell und einfach es Kreuz gelingt, Nähe zum Publikum aufzubauen, ja, es sogar mit in sein Spiel mit einzubeziehen.
Aber von vorne. Rainer Kreuz ist nicht nur Clown, er engagiert sich unter anderem auch als Klinikclown in Kinderkrankenhäusern, sondern ebenso Musiker. Dabei sind seine Instrumente nicht nur zum Musizieren da, nein, sie haben alle ein Eigenleben… und eine Geschichte. So erfuhren die Gäste im heimischen kleinen Wohnzimmer, dass sein Bass Madeleine heißt. Deren Rundungen scheint er fast zärtlich zu liebkosen, während er auf ihr spielt. Geschichten erzählen, das ist das dritte Talent von Kreuz. Da ist das Orchester, das zum Königsgeburtstag aufspielen soll, und dessen Direktor versehentlich selbst unter den Musikern auf der Bühne sitzt, er aber doch gar kein Instrument spielen kann. Wie alles zu einem guten Ende kommt, das bringt Kreuz auf amüsante Art und Weise rüber. Wie es ihm auch immer wieder gelingt, mehrere Personen in sich zu vereinen, mal mit roter Clownsnase, mal mit Instrumenten, mal mit Gesang, mal mit allem gleichzeitig. Und so versprüht er ein Potpourri an Charme und Witz, das jeden auf leichte Art gefangen nimmt und ein bisschen in die Kindheit zurückversetzt. Schneewittchen, wer kennt es nicht, das Märchen?! Bei Kreuz erhält der Grimm’sche Klassiker einen eigenen Akzent. So erzählt er die Geschichte aus der Perspektive eines Dieners des Prinzen. Diesem Pagen widerfährt laut Kreuz nämlich das Missgeschick, dass er stolpert, als er mit dem Prinzen den gläsernen Sarg mit der schlafenden Prinzessin darin zum Schloss tragen will. Und – schwups – der Sarg zerbricht, der Apfel wird ausgespuckt, Schneewittchen lebt. Das sei, so der Diener, für ihn der Höhepunkt in seinem Leben gewesen. Also, alles ist dem Diener zu verdanken!
Und, was hat es nun mit dem Strandkorb und den anderen Sachen auf sich? Das ist eine besondere Herausforderung, der sich Kreuz allzu gerne zum Schluss seiner Vorführungen stellt. Er lässt die Gäste aus einer Kiste rund ein Dutzend Gegenstände auswählen und macht daraus spontan eine Geschichte. Diesmal führte sie über mehrere Kontinente, zu guten und bösen Geistern, letztlich aber doch wieder glücklich nach Hause zurück. Wie es ihm gelingt, die aberwitzigsten Dinge miteinander zu verknüpfen, in einem Tempo, das einen staunen lässt, das ist einfach großartig. Fantasie in Perfektion – und das mit so viel Spaß! Kreuz schloss mit den Worten: „Ende. Aus. Applaus!“… der kam umgehend, langer Applaus!!!