Klassik trifft spanische Lebensfreude - Kammerkonzert mit Gabriela Pullen und Hyewon Lee-Scholl begeisterte


Gastgeber Michael Franke begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. Die Kulturwochen seien für ihn immer ein Höhepunkt des Jahres, sagte er, um sein Atelier vorzustellen. Das dürfte in der Ländchen-Gemeinde aber längst eine feste Adresse der lokalen Kulturszene sein. Und so freute er sich auch, mit Gabriela Pullen und Hywon Lee-Scholl zum wiederholten Mal zwei beeindruckende Künstlerinnen zu Gast zu haben.

Erneut hatten Gabriela Pullen und Hyewon Lee-Scholl, beide Profi-Musikerinnen, ein exzellentes Programm zusammengestellt. Beschwingt, mit Franz Schuberts „Allegretto grazioso“ in der Version des spanischen Komponisten und Cellisten Gaspar Cassadó, begann der Abend. Es folgte von Enrique Granados die „Orientale“ aus dessen „Spanischen Tänzen“. Sehr schön arbeitete Lee-Scholl hier am Cello die tragenden melodischen Partien heraus. Dass die beiden Musikerinnen perfekt im Zusammenspiel harmonieren, bewiesen sie mit der folgenden „Suite popular espanola“ von Manuel de Falla. Sowohl in den leichten, leisen, als auch in den dynamischen, lauten Passagen der insgesamt sechs Sätze begeisterte das Duo das Publikum.

Gabriela Pullen am Klavier und Hyewon Lee-Scholl am Cello


Erneut in den Mittelpunkt trat das Cello im „Intermezzo“ aus Granados’ Oper „Goyescas“, in der Fassung von Cassadó, mal sehnsuchtsvoll, mal leidenschaftlich und wild, wunderschön! Mit Kompositionen von Isaac Albéniz, dem „Capricho catalán“ und der „Malaguena“, stellte Pullen ihre Professionalität als Solistin am Klavier überzeugend unter Beweis.

Die Reise durch Spanien führten die Musikerinnen weiter mit Musik von Cassadó. Sehr anspruchsvoll für Cello dessen „Toccata“, was Lee-Scholl bravourös meisterte. Sehr schön auch Cassadós „Serenade“ mit deutlich spanischem Akzent, wie auch dessen Version von Liszts „Liebestraum“.

Gabriela Pullen am Klavier und Hyewon Lee-Scholl am Cello


Begeisterte „Bravo!“-Rufe der Gäste ernteten die beiden Musikerinnen nach ihrem Vortrag von David Poppers rhythmischem und temperamentvollem „Spanischen Carnaval“. Ebenso angetan zeigte sich das Publikum nach Cassadós „Requiebros“, einem sehr anspruchsvollen Stück mit einigen äußerst virtuosen Passagen. Bravo, bravo!!!

Gabriela Pullen und Hyewon Lee-Scholl haben sich mit diesem Konzert erneut in die Herzen der Wachtbergerinnen und Wachtberger gespielt. Man darf sich auf deren nächstes Zusammenspiel schon jetzt wieder freuen