Cello statt Fagott - Trio Varaon bezauberte mit drei Celli in der Adendorfer Kirche


Hyewon Lee-Scholl, in Wachtberg durch ihr Cellospiel längst keine Unbekannte mehr, und die Cellistinnen Eva Walcher und Mara Scholl musizieren seit letztem Jahr gemeinsam. Erst nur zum Spaß, hieß es in der Ankündigung, aber dann sei daraus ein Konzertprogramm entstanden, das neben Mozart, Beethoven und Dvorak auch Salonmusik, bekannte Melodien und tanzbare Walzer beinhalte. Und so startete das Trio mit Georges Bizets bekanntem Stück „Carmen für 3 Violoncelli“ flott und frech. Bereits nach den ersten erklungenen Tönen zeigte sich, dass das Zusammenspiel von drei Celli beeindruckend ist. Die tolle Akustik des Kirchenbaus verstärkte dies auf schöne Weise. Auch mit dem folgenden „Divertimento Nr. 4“ von Wolfgang Amadeus Mozart erfüllte das große Klangvolumen den Raum. Ebenso Ludwig van Beethovens „Trio in C-Dur“, insbesondere mit dessen letztem Satz, dem Finale Presto, bewiesen die drei Musikerinnen ihr großes Talent. Bravo!

Klangerlebnis in der Adendorfer Kirche mit dem Cello-Trio Varaon


Beschwingter ging es mit neuzeitlicher Musik, mit Axel Seidelmanns „Der bestechliche Hofrat“, weiter. Und das Trio traute sich auch etwas. „Wir dachten, das spielen wir mal. Uns gefällt‘s!“, kündigte Mara Scholl dann eine Komposition von Geoffrey Hartley an, eine „Suite für drei Fagotte“, eigentlich… aber das Trio spielt nun mal Cello. Die Sätze „Hornpipe“, „Waltz“ und „March“ klangen auch mit den drei Celli dann ganz wunderbar.

Trio Varaon mit (v.l.) Eva Walcher, Mara Scholl und Hyewon Lee-Scholl


Salonmusik der 1963 geborenen Österreicherin Johanna Varner setzte anschließend neue Akzente. Erst beschwingt ein „Walzer“, dann begeisterte „Marussja“ mit interessanten Passagen, mal gezupft, mal leidenschaftlich und kraftvoll. Sehr schön!

Mit Antonin Dvoraks „Slawischem Tanz Nr. 3“ und Kurt Noacks sehr bekannter „Heinzelmännchens Wachtparade“ ging dieses Gute-Laune-Konzert mit drei Celli zu Ende.

Trio Varaon mit drei Celli

 

Wer hätte gedacht, dass drei Cello-Spielerinnen so viel Spaß und Freude bringen können? Das Publikum dankte den Musikerinnen für dieses äußerst beeindruckende Spiel mit langem Applaus. Als Zugabe gab’s dann nochmals ein Stück von Varner, „Karussell“, sehr, sehr schön! Man darf hoffen, von diesem Cello-Trio demnächst mehr zu hören.