Aus gegebenen Anlässen … - Bücherschrank im Einkaufszentrum

Hier kann ich all das loswerden, was in meinen Bücherregalen so seit Jahren stumm vor sich hin staubt … und kostbaren Platz wegnimmt.  Ach ja, richtig, da stehen doch zwei Bücherschränke im E-Center in Berkum! Nichts wie hin!

Denkste! Denn auf diese Idee sind schon andere vor mir gekommen, die ebenfalls ihre Regale zuhause schon leergeräumt haben. Mist! Da ist ja gar kein Platz mehr für meine Peter Bamm-Gesamtausgabe, für die einst so hilfreichen Reiseführer von Mallorca und Teneriffa und Neuseeland, für meine alten Schulbücher, besonders die Reclam-Hefte, für meine sieben Marie-Luise-Fischer-Bände und für … Da stehen Bücher ja schon in Zweierreihe, sooo viele Kochbücher über „Grillen für Anfänger“ und die einzig richtige Zubereitung mit veganer Mikrowelle und submediterranen Gemüses, so dicke Bildbände über die Karibik, die Antarktis und die Wüste Gobi, Wanderführer über Traumpfade auf Sardinien und Sansibar, dicke Schinken von Konsalik, Rosamunde Pilcher und Utta Danella.  Na ja, dann deponiere ich die meinen eben oben hinter den Info-Schildern. Da wird man sie schon finden! Denkste!

Eigentlich ist es doch ganz einfach, einen Offenen Bücherschrank zu unterhalten: Man suche sich darin bitte ein interessantes Buch aus (vielleicht auch zwei oder drei) und stelle als Ausgleich und Dankeschön ein eigenes (vielleicht auch zwei), möglichst noch interessanteres hinein! Dieses Exemplar sollte möglichst aktuell und auf jeden Fall in ordentlichem Zustand sein, in einem Zustand, so dass man es gerne in die Hand nimmt, also nicht verschmutzt, verschmiert, mit Kommentaren versehen oder gar verschimmelt. Und es sollte zudem möglichst einen großen Leserkreis ansprechen, denn dann kann man davon ausgehen, dass es bald wieder ausgeliehen wird und einen neuen Interessenten findet und diesen erfreut. Es ist ein Nehmen und ein Geben, alles fließt … Und siehe da: So funktioniert es! Und genau so verfahre man auch bei dem anderen, danebenstehenden Offenen Bücherschrank, der nur für Kinder- und Jugendliche gedacht ist! Denn gerade hier ist es mehr als ärgerlich, wenn nicht nur Platz weggenommen wird, sondern Kinder mit bestimmten Büchern konfrontiert werden, die für sie altersmäßig wahrlich nicht „geeignet“ sind!

Darüber würde sich ein älterer Herr sehr freuen, der jede Woche mehrfach kommen und nachsehen und dann manches, sicher einmalig kostbare Werk, für das in Schweden einst wertvolle Tannenbäume gefällt worden sind, schweren Herzens entsorgen muss, um Platz für neue, aktuelle, interessante, spannende, witzige, tolle, ja noch kostbarere Werke schaffen muss. Denn Offene Bücherschränke, die so viele Menschen – Alt und Jung - erfreuen sollen und können, sind eine wunderbare, kostenlose Einrichtung, die es zu hegen und zu pflegen - und zu respektieren gilt! Vielen Dank für das Verständnis!

Und nicht zuletzt mit einem herzlichen Dank auch an die Geschäftsleitung des E-Centers in Berkum, in dessen Vorhalle der Büchereiverbund Wachtberg mit den Offenen Bücherschränken ja „zu Gast“ ist! Und das schon seit Jahren!
(Dieter Dresen, Leiter des Büchereiverbunds Wachtberg)