Dass diese Anfang der 1960er Jahre gebaute Straße erneuerungsbedürftig ist, liegt am Zahn der Zeit, und der erste Teil zwischen Villip und Holzem wurde bereits 2022 von Grund auf saniert. Nun ist Teil zwei bis zur Anschlussstelle an der L123 an der Reihe, und weil dies nicht einfach nur eine simple Straßenerneuerung ist, bat Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian anlässlich des Starts der Bauarbeiten in großer Runde zum offiziellen Spatenstich. Dazu kamen neben dem Leiter des Bauamts, Henry Horn, und seinen Kollegen Joshua Dickmeis und Juan Suliman auch Tobias Teichner, Vorsitzender des Ortsausschusses Villip/Villiprott/Holzem, Reinold Ebben vom zuständigen Ingenieurbüro Berthold Becker GmbH und seitens der ausführenden Firma STRABAG der technische Bereichsleiter der Direktion NRW, Holger Weber, und Bauleiter Lutz Ebert zusammen.
„Wir nutzen das Straßenbauförderprogramm, um diese wichtige Verbindung zwischen den Orten Holzem und Villip auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Dabei wird als positiver Nebeneffekt der Ort insgesamt aufgewertet“, erklärte Swen Christian. Und das bedeutet, dass auch gleich neue Wasser- und Stromleitungen sowie Glasfaser verlegt werden und der Ort ans Gasnetz angebunden wird. All das sorgt wiederum für die Gelegenheit, Holzem endlich mit Bürgersteigen zu versorgen und den Dorfplatz umzugestalten. Der Zugang zur Kapelle wird um eine Rampe ergänzt, und die Bushaltestellen werden barrierefrei zu erreichen sein. Eine neue LED-Straßenbeleuchtung wurde bereits installiert.
„Der Verlauf der Straße wird nicht verändert“, so Reinhold Ebben, „allerdings hat die Straße derzeit noch ein Dachprofil, und das wird zukünftig umgekehrt sein, um bei Starkregen für Notabfluss zu sorgen.“ Was zur Strategie der Gemeinde passt, verstärkt auf Notwasserwege zu setzen, wie Swen Christian ergänzte.
Die Kosten der Baumaßnahmen belaufen sich auf 2 Millionen Euro, wobei das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Zweckverband go.Rheinland eine Fördersumme von 1,2 Millionen Euro beisteuern. Die planmäßige Bauzeit beträgt anderthalb Jahre. In der Zeit ist die Durchfahrt von Villip durch Holzem bis zur Anschlussstelle an die L132 und umgekehrt nicht möglich. Die Umleitungen sind ausgeschildert. Sie führen zum einen um Villip herum über die L267 und anschließend über die L123. Oder aber über die K58 und dann ebenfalls über die L123. Die Buslinien 881 und 855 verkehren nach einem neuen Fahrplan, der auf der Gemeindeseite veröffentlicht ist.
„Das ist die größte Veränderung in Holzem, seit die Straße gebaut wurde“, meinte Tobias Teichner, der selbst in Holzem wohnt, durchaus zufrieden. „Der Ort wird sozusagen einmal auf links gedreht.“ Aber danach kann sich das Heimatdorf des Tenors Anton Raaff, der einst die nach ihm benannte Kapelle stiftete, absolut sehen lassen.