Ernsthaftes und Heiteres - Udo Eschenbach stellte seinen 3. Gedichtband vor

Im Rahmen der 16. Wachtberger Kulturwochen, wieder in einer Benefiz-Lesung, trug der Niederbachemer Autor einige seiner neuesten Gedichte und Kurzgeschichten vor.
 




In „Klimatologisch“ befasste er sich mit der Klimakrise und sorgte sich um die Erde. Sein Fazit: „Nur eine Erde zum Leben uns bleibt, und wahrlich, wir haben nicht mehr viel Zeit!“

Auch der Flut an der Ahr galt sein lyrisches Augenmerk: „Was da geschah, in Worte kann man das nicht kleiden, die Katastrophe über Nacht eröffnete das Leiden.“

Und auch dem Thema Krieg hatte er sich gewidmet. In „Was kostet die Freiheit?“ stellte er die lange für selbstverständlich gehaltene Friedensordnung in Europa in Frage.

Derart tiefgründig hatte Eschenbach die Zuhörer dieses Mal überrascht, dass er erklärend anfügte: „Ich wollte auch mal was Ernstes bringen.“



Musikalisch mit kleinen Pausen von Julian Hollung am Klavier gestaltet, ging er im folgenden Teil dann aber wieder zu seiner gewohnt lockeren Betrachtungsweise alltäglicher Begebenheiten über. Mit dem für ihn typischen trockenen Humor, immer mit einem zwinkernden Auge, verstand er es auch dieses Mal wieder, den Gästen auf äußerst amüsante Weise einen Spiegel allzu menschlicher Ungeschicke vorzuhalten.

Mit der Kurzgeschichte „Von Bewunderung zur Verwunderung“ erheiterte er mit der Beschreibung eines am Wochenende Erkrankten und dessen Suche nach ärztlicher Versorgung.

Lustig und zu Lachanfällen bei den Zuhörerinnen und Zuhörern führte die Erzählung „Was peinlich am Morgen, bleibt keinem verborgen“, in dem es um besondere Frühstücksvorbereitungen anlässlich eines Geburtstages und um missverständliche Äußerungen vor allzu neugierigen Nachbarinnen ging.

Mehrdeutig und fast einen Ehezwist auslösend gestaltete sich Sprache auch im Gedicht „Gartenfreuden“, in dem eigentlich nur die pflanzlichen „Fetten Hennen“ im Mittelpunkt stehen sollten.

Und so reihte Eschenbach ein ums andere erheiternde Gedicht aus dem Zusammenleben zu zweit oder im Großen an. Schließlich hielt er sogar noch ganz praktische, lyrische Tipps parat, unter anderem diverse Vorschläge für Einträge in Gästebüchern, passend ausgerichtet auf die jeweils unterschiedlichen Typen von Gastgebern. Oder – nochmals besinnlich – Nachdenkliches in „Die Dinge des Lebens“ und Herzerwärmendes mit „In Liebe“.


Bürgermeister Jörg Schmidt würdigte Eschenbach dafür, dass die Veranstaltung erneut, wie schon bei dessen ersten beiden Büchern, als Benefiz-Lesung durchgeführt wurde. Denn der Erlös des Bücherverkaufs, pro Buch 18 Euro abzüglich 8 Euro für die Herstellungskosten, das hatte Eschenbach eingangs erklärt, geht vollumfänglich an den Wachtberger Verein Wachtberg4Help, der Hilfsgüter in die Ukraine bringt. Vereinsvorsitzender Christoph Schmidt hatte den Gästen des Abends die ehrenamtliche Arbeit von Wachtberg4Help kurz vorgestellt und Eschenbach für dessen Engagement ebenfalls herzlich gedankt.