Moving Shadows und Kinetik-Kunst zum Abschluss

Nach zweieinhalb Wochen Kultur pur im Ländchen gingen die 16. Wachtberger Kulturwochen zu Ende… aber nicht mit einem Konzert, wie in den letzten Jahren, sondern mit einem Open-Air-Event ganz besonderer Art.

 

Die Tanzprofis um Lotta Svalberg und Sani Pascal mit den Töchtern Indra und Kim hatten, wie schon erstmalig im vergangenen Sommer, wieder in ihren Moving Art Garden, kurz MAG, eingeladen.


Der Garten, ein riesiges Gelände mit Wiese und Wald, beeindruckt nicht nur durch seine große Außenbühne, sondern auch durch mehrere bewegliche Kunstmaschinen des Pecher Kinetik-Künstlers Willi Reiche, dem Vater der Drachenskulptur am Einkaufszentrum Berkum.

Diese Mischung aus Freilichtbühne, Skulpturen und Bewegung macht den unverwechselbaren Reiz dieses Ortes aus. Und das Ganze dann abends im Dämmerlicht und mit Beleuchtung… da bekam alles zusätzlich noch einen magischen Zauber.

Denn die Abschlussveranstaltung begann dieses Mal erst nach Sonnenuntergang.
 

Rund 300 Gäste hatten es sich bei angenehm sommerlichen Temperaturen auf Bänken, Kissen und Decken bequem gemacht. Angekündigt war, als Videovorführung, ein Schattentheater auf Großleinwand. „Moving Shadows“ nennt sich das Ensemble von Tänzerinnen und Tänzern, bei der Familie Svalberg/Sani aktiv mitwirkt und das sich durch sein tänzerisches Schattentheater international und preisgekrönt einen Namen gemacht hat. Die Szenenmitschnitte, die dann auf der Freilichtbühne gezeigt wurden, dürften für die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer eine Premiere gewesen sein. So etwas hatten anscheinend wenige bisher gesehen… die Begeisterungsrufe, überraschte „Ah!“s und begeisterte „Oh!“s, sprachen eine deutliche Sprache.

 





Nur als Schattenumrisse sichtbar entwarfen die Tänzerinnen und Tänzer ganze Spielszenen, in denen sie nicht nur menschliche Protagonisten darstellten, sondern auch Tiere und sogar Gegenstände. Mit ihren Körpern bildeten die Akteure so Elefanten und Nashörner, Blumen mit sich öffnenden Blüten, Bäume mit üppigen Kronen, aber auch Alltagsgegenstände wie Autos, Betten, Stühle und sogar Waschbecken. Wörter wie LOVE schienen dagegen leichtere Übungen zu sein.

 

 

 

 

 

 


Die Liebesgeschichte, die sie darunter inszenierten, war beeindruckend. Von der ersten Verliebtheit von Mann und Frau bis zur Familie mit Baby, Kleinkind und Heranwachsendem wurde alles gespielt. Interessant dabei immer wieder auch die unterschiedlichen Größen, die es darzustellen galt, was ja nur durch entsprechend weiten oder näheren Abstand zur Lichtquelle möglich ist. Dass dieses Zusammenspiel der einzelnen Akteure nur mit artistischer Präzision gelingt, dabei leicht und fließend rüberkommt, ist schon eine Kunst für sich.

Den Gästen gefiel das Gesehene so gut, dass es anschließend noch eine Wiederholung der Vorstellung vom Vorabend gab, bei der andere Szenen vorgeführt worden waren. Danke, Familie Svalberg/Sani für diese bewegende Reise voller Poesie, Humor und Charme! (Internet-Tipp: https://www.youtube.com/watch?v=hfL03OUZTm0 )
 

 

Als bewegendes Pendant der bildenden Kunst bereicherten die illuminierten Kunstmaschinen von Willi Reiche das MAG-Motto: „Bewegt – bewegend – besonders!“

Insgesamt acht mittels dezenter LED-Leuchten wirkungsvoll inszenierte Kunstmaschinen haben ihren festen Platz im MAG.

Sie entfalteten nach Einbruch der Dunkelheit eine geradezu magische Wirkung, die eisernen Werke schienen förmlich zu schweben.

Und das seichte Wasserbecken, in dessen Mitte der „Holy Prong“ mit gemächlichen Bewegungen eine wohltuend kontemplative Atmosphäre verbreitete, entwickelte in der Dunkelheit optisch eine phänomenale imaginäre Tiefe.

 

 



 

Bürgermeister Jörg Schmidt hatte vor Beginn der Videopräsentation in seiner Rede zum Abschluss der 16. Wachtberger Kulturwochen darauf zurückgeblickt, wie sich die Wachtberger Kulturwochen im Laufe der Jahre entwickelt hätten. Diese seien für die Menschen, Teilnehmende wie Gäste, zu willkommenen Auszeiten aus dem Alltag geworden - mit Kunst und Kultur in allen Facetten. Dabei sei das gegenseitige Kennenlernen, das Gemeinsam-ins-Gespräch-Kommen mit den Künstlerinnen und Künstlern ein schöner Nebeneffekt, wenn nicht sogar der wichtigste.

 

„Dass Kultur verbindet, dass die Wachtberger Kulturwochen über die Jahre zu einem identitätsstiftenden Event geworden sind, erfüllt mich und uns Wachtberger mit großer Freude,“ sagte Schmidt, auch mit Blick auf die Gastgeberfamilie dieses tollen Abschlussabends, „dafür danke ich allen Mitwirkenden ganz herzlich!“ 

 


Das waren die 16. Wachtberger Kulturwochen!!!