Der gut vernetzten Musikszene in Wachtberg war es zu verdanken, dass das Konzert doch noch stattfinden und Gabriela Pullen nun zusammen mit der Berkumer Cellistin Hyewon Lee-Scholl konzertieren konnte.
Umgeben von den Gemälden des Gimmersdorfer Malers Michael Franke verzauberten die beiden Musikerinnen mit ihrem Spiel die Gäste in dessen Atelier – und das, obwohl sie doch nur wenig Zeit zum gemeinsamen Einstudieren gehabt hatten.
Mit Gabriel Faurés „Berceuse Op 16“ fing der Musikabend ruhig an. Das folgende „Allegro appassionato Op. 43“ von Camille Saint-Saens war dagegen wesentlich lebhafter, besonders Lee-Scholl beeindruckte dabei mit ihrem Cello-Part.
Musik von Fauré, „Après un Reve“ aus „Trois Mélodies Op.7“, die „Sicilienne Op. 78“ sowie „Élégie Op. 24“, brachten die Vielseitigkeit der mal traurigen, mal heiteren Tonsequenzen des Cellos schön zum Ausdruck, perfekt mitgetragen von Pullens einfühlsamem Klavierspiel.
Das „Lied ohne Worte Op. 109“ von Felix Mendelsohn war dann ein weiterer Höhepunkt des bravourösen Zusammenspiels von Pullen und Lee-Scholl.
Sehr schön gelang den beiden Musikerinnen auch ihre Darbietung von Saint-Saens‘ „Der Schwan“ aus dessen Suite „Karneval der Tiere“.
Fulminant zu Ende brachten die zwei Damen das Konzert mit Daniel Poppers „Ungarische Rhapsodie Op. 68“, bei dem sich interessante Passagen von Klavier und Cello abwechselten, um sich gemeinsam zu teils langsamen und tänzelnden, dann wieder schnellen und energischen Takten zu vereinigen. Ein tolles Zusammenspiel zweier Profi-Instrumentalistinnen!
Die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer ließen die beiden Musikerinnen natürlich nicht ohne Zugabe gehen, die gab’s mit Piazzollas „Libertango“ – auch das ein echter Hörgenuss.
Anfangs als Ersatz eingesprungen, war unter den Gästen schnell klar, dass man diese zwei Musikerinnen gerne auch weiterhin zusammenspielen sehen möchte. Und so hoffen jetzt viele auf ein Wiedersehen von Gabriela Pullen mit Hyewon Lee-Scholl bei den 17. Wachtberger Kulturwochen 2024.