Denn es ist inzwischen schon zur liebgewonnenen Routine geworden, rückblickend diese vor nunmehr über 20 Jahren vom damaligen Kulturdezernenten der Stadt Bonn, Ludwig Krapf, so simple wie kongeniale Idee zu loben: Jugendbuchautoren in Kitas und Schulen einzuladen, sie dort vor Ort ihre aktuellen Bücher vorlesen zu lassen, um so Kindern und Jugendlichen die Freude am Lesen durch direkten Kontakt mit den Autoren zu vermitteln! Und damals kannte man wohlgemerkt noch keine deprimierenden Pisa-Ergebnisse oder katastrophalen Statistiken über die Lesekompetenz von Viertklässlern! Man wusste nur: Lesen ist nicht alles, aber ohne Lesen ist alles nichts!
Wachtberg beteiligte sich nun schon zum 12. Male an diesem vierzehntägigen Vorlese-Marathon, um im antiken Bild zu bleiben, diesmal mit 30 Veranstaltungen in Kitas, Schulen, Büchereien und auch in öffentlichen „Locations“ wie dem Drehwerk in Adendorf, der Burg Adendorf und bei JARDECO in Villip. Alle Lesungen bei Käpt’n Book sind bekanntlich eintrittsfrei, damit auch für alle Kinder und Jugendlichen die „teure Eintrittsbarriere“ kein Hindernis darstellen möge.
Gleichwohl müssen die Lesungen beglichen werden, denn auch hier gilt die allgemeingültige rheinische Weisheit: „Watt nix koss, ess och nix“! In Wachtberg übernimmt dies – neben der obligatorischen Eigenbeteiligung der jeweiligen Einrichtungen – federführend der Büchereiverbund, der aber glücklicherweise auf zahlreiche, verantwortungsbewusste und sozial eingestellte Sponsoren zurückgreifen kann, mit deren finanzieller Unterstützung diese Lesungen hier in Wachtberg überhaupt erst realisiert werden können. Denn keine Kita oder Schule kann alleine für solche hochrangigen „Gäste“ aufkommen, die aus ganz Deutschland, manchmal sogar aus der Schweiz, Österreich, Polen, Frankreich, Belgien oder gar – wie Lutz van Dijk - aus Südafrika anreisen. Wer könnte schon für das wunderbare Duo Schmidt/Német aus Dresden, das allein in Wachtberg dreimal ihr einmalig tolles Kinderbuch „Eine Wiese für alle“ vorgestellt hat, Anreise, Unterkunft und Lesung bezahlen? Wer käme gar auf die Idee, einen William Wahl, den bundesweit bekannten Bandleader der A-Capella-Band „BASTA“ einzuladen, damit er seine beiden neuen Kinderbücher zu den Beatles und Abba vortragen, vorspielen und vorsingen kann? Wer wagte es, eine Astrid Walenta nach Wachtberg bis ins kleine Villiprott in die Kita „Auf den zehn Morgen“ zu locken, damit sie dort mit Spiel und Powerpoint und Live-Musik die Kids begeistern kann? NIEMAND! Und in diesem Jahr war die Nachfrage nach Lesungen bei den Einrichtungen besonders hoch!
Und so gilt auch in diesem Jahr an dieser Stelle der allerherzlichste Dank des Büchereiverbundes Wachtberg – auch im Namen unzähliger Kinder, Jugendlicher, Erzieherinnen und Lehrkräfte, Eltern und auch Großeltern (!) - diesen unseren so großzügigen Sponsoren: Lions-Club Meckenheim/Wachtberg, KUKIWA, ENEWA, VR Bank Bonn/Rhein-Sieg, KSK-Stiftung, Raiffeisenbank Voreifel, Maschinenbau Luhmer, Gartenbau Hönscheid, Familien Heim, Albrecht, von Düsterlho.
Aber es gilt auch dem Drehwerk zu danken, das Theater- und Kinosaal wieder kostenlos für Käpt’n Book zur Verfügung stellte. Ebenfalls der Familie von Loe, die wie in den Jahren zuvor erneut die weiten Tore ihrer Wasserburg, diesem herrlich gelegenen wunderbaren, großen „Kleinod“ in unserer Gemeinde, für das „Dschungelbuch“ am Abschlusstag öffnete. Besonders auch der Familie Müller-Blot, denn in der Ausstellungshalle von JARDECO war nicht nur „Eine Wiese für alle“ zu Gast“, sondern auch Ritter Rost mit Jörg Hilbert bestand dort so manches Abenteuer.
Dank zuletzt auch an das engagierte Käpt’n Book-Team, das in diesem Jahr zum ersten Male ohne Cornelia Kothe auskommen musste, die langjährige Seele von Käpt’n Book, die nach über 20 Jahren Käpt’n Book in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Danke zum letzten Male auch ihr nochmals an dieser Stelle!
Bis zum nächsten Jahr also! Wenn es wieder heißen möge: Käpt’n Book geht mit toller Mannschaft und kostbarer Fracht in Wachtberg wieder ans Drachenfelser Ländchen! Herzlich willkommen! Wenn, ja nur, wenn die Sponsoren auch weiterhin an Bord bleiben!
(Dieter Dresen)