„Litera-Tour-Duo“ Karyn von Ostholt und Michael Althausen liest im Köllenhof

Dieses Thema interessiert wohl uns alle, hier kann sicher Jeder und Jede mitreden, hier dürfen sich alle angesprochen fühlen, denn alle hat es sicher schon einmal irgendwie so richtig „erwischt“, so oder so! Oftmals so!

In dem kleinen, gemeinsam herausgegebenen Bändchen „… ach ja die Liebe“ haben die Beiden in einfühlsamen, nachdenklichen und bewegenden Gedichten und auch teils skurrilen Texten diesen alles entscheidenden Auslöser menschlicher Affekte unter die literarische Lupe genommen: von anfänglich überwältigender Leidenschaft und innigster Gefühlswallung über alltägliche Gewöhnungsprozesse bis hin zum leisen, unmerklichen Ausklingen und endgültigen Verschwinden! Sie ist im Alltag einfach verloren gegangen, wie bei anderen „ein Stock oder Hut“, wie Erich Kästner bekanntlich einmal schrieb. Bis sie dann erneut wieder zuschlägt: die Liebe! Sie ist eben ein „seltsames Spiel, die von einem zum anderen geht“ (Connie Francis). Auch heute noch? Auch heute noch! Und wem sie „just passieret, dem bricht das Herz entzwei!“ (Heinrich Heine) Oder man findet vielleicht eines Tages die andere, vielleicht sogar die bessere Hälfte? Hmh! Fragen über Fragen!

Man darf also gespannt sein, wie die Beiden diese höchst problematische „Gemengelage“, diese zentralen Menschheitsfragen, jeweils in und mit ihren Texten lösen, blicken Sie doch sicher auch auf ein langes Liebes-Leben (?) zurück, jeder und jede auf ihre und seine Art und Weise. Denn es wird sie immer weiter und weiter geben, die „Liebe … und so weiter!“ (Dieter Dresen)

Eintritt 10 Euro (nur Abendkasse)

Freitag, 01. September 2023, 19.30 Uhr
Köllenhof, Marienforster Weg 14, 53343 Wachtberg-Ließem

 

Interview mit dem Litera-Tour-Duo Karyn von Ostholt und Michael Althausen

Dieter Dresen: Sie haben Ihren gemeinsam erstellten Textband mit „… ach ja, die Liebe!“ überschrieben. Wie soll man denn nun den Titel aussprechen: leidenschaftlich, seufzend, ironisch, verständnisvoll, gar am Ende resignativ?

Karyn von Ostholt: So, als wüsste man über das Thema Bescheid.
Michael Althausen: Vielleicht vor dem ersten Lesen leidenschaftlich seufzend; danach so, wie jeder es aus eigener Erfahrung für sich aussprechen mag. Alles ist möglich.

D.D.: Im ersten leitmotivischen Gedicht des Bändchens findet sich die markante Zeile: „Glaubt an die Hoffnung, die Zukunft und die Liebe“. Das erinnert an den Apostel Paulus im Brief an die Korinther. Hat sich die Bedeutung der Liebe in zweitausend Jahren nicht gewandelt?
v. O.: Absolut nicht! Nein!
M.A.: Die Liebe als solche hat sich nicht gewandelt, aber der Begriff Liebe wird leider auch für manches andere benutzt. Z.B. Freie Liebe; käufliche Liebe; Liebesleben ...

D.D.: Und bei Ihnen persönlich? Wie blicken Sie auf Ihr eigenes langes „Liebesverständnis“ zurück?
v. O.: Es gab viele Auf ́s und Ab ́s. Mein Leitspruch lautet immer: „Über Allem die Liebe“.
M.A.: Ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück.

D.D.: Hat sich Ihr individueller Blick beim literarischen Schreiben über „die Liebe“ gewandelt oder wurde das Verständnis nicht eher sogar noch gefestigt – es musste dann einfach mal raus, gesagt und für andere festgehalten werden?
v. O.: Nein.
M.A.: Die wahre Liebe ist immer etwas Wunderbares. Leider kann und wird sie hin und wieder enttäuscht.

D.D.: Wie darf man sich die gemeinsame Arbeit oder auch „Abarbeitung“ dieses Themas konkret vorstellen? Jeder für sich im berühmten stillen Kämmerlein geschrieben, oder haben Sie sich die Bälle gegenseitig zugespielt?
v. O.: Es begann im stillen Kämmerlein und endete im gemeinsamen Buch.
M.A.: Nach dem Schreiben im stillen Kämmerlein flogen die Bälle nur so hin und her.

D.D.: Letzte Frage: Im ZEIT-Magazin befindet sich seit längerem auf der vorletzten Seite die Rubrik „Was ich gern früher gewusst hätte“, in der prominente Persönlichkeiten ihre jeweiligen Lebensweisheiten weitergeben. Was würden Sie denn den jüngeren oder auch älteren Liebespaaren noch mit auf den gemeinsamen Liebes-Weg mitgeben?
v. O.: Hört einander zu!
M.A.: Dass Liebe absolute Erfüllung sein kann, aber auch manchmal sehr schmerzhaft daherkommt.

D.D.: Und allerletzte Frage! Hand aufs Herz: Gibt es die berühmte „Liebe auf den ersten Blick“?

v. O.: Ja ! ! !
M.A.: Ja ! ! !

D.D.: Vielen Dank für dieses offene Interview. Wir sind gespannt, wie das Publikum nach Ihrer Lesung dann mit „Ach ja, die Liebe ... und so weiter“ auf den Lippen nach Hause geht.

Dieter Dresen

P.S.: Die beiden kannten bei der Beantwortung der Fragen die Antworten des anderen selbstverständlich nicht.